
Treffender könnte sein Name nicht sein. “Bicepsberger” nennt sich Daniel Berger auf Instagram und TikTok, und dieser Name ist Programm. Gerade hat er sein Armtraining beendet. Bizeps und Trizeps sind aufgepumpt. Dabei kommt es nicht nur auf die Masse an. Eine klare Definition trägt zur Ästhetik bei. Daniel Berger ist 23 Jahre alt, kommt aus Neufahrn in der Nähe von München, arbeitet als Einkäufer eines mittelständischen Unternehmens und ist leidenschaftlicher Bodybuilder. Im Interview mit Any Gains spricht er nicht nur über Muskelaufbau und Kampfgeist, sondern auch über Gesundheit, Ziele und die Wirkung auf Frauen.
Daniel, viele möchten wissen, ob du ein spezielles Training für deine Arme hast.
Meine Arme trainiere ich jeweils nach dem Brust- und dem Rücken-Workout. Ich mache eine bis vier Übungen, meist auch in Supersätzen oder mit Dropsätzen kombiniert. Ich variiere hier jedes Mal, um nicht immer die selbe Belastung auf dem Muskel zu haben. Die Übungen selbst sind jedoch keine besonderen.
Seit wann trainierst du überhaupt?
Seit ungefähr sechs Jahren.
Wie bist du zum Bodybuilding gekommen?
Nach einem Sehnenanriss in der Hüfte stieg ich vom Fußball auf Bodybuilding um.
Was fasziniert dich am Bodybuilding?
Viele starten mit dem Gedanken, dass man durch einen trainierten Körper leichter Eindruck bei den Frauen machen kann. Wer aber nicht nach kurzer Zeit wieder aufhört oder das ganze nur sporadisch macht, wird merken, welche Vorteile der Sport mit sich bringt. Ich war in meiner Jugend häufig krank, vor allem mit grippalen Infekten. Seitdem ich regelmäßig ins Fitnessstudio gehe, ist das vorbei. Mit der Zeit wurden das Training und das sich verändernde Aussehen zu meinem Markenzeichen. Die Leute bringen einem plötzlich mehr Respekt entgegen. Man wird gefragt, was man anders macht, wie man das erreicht hat. Man fragt sich selbst, wie viel noch möglich ist, und was die Reaktion des Umfeldes sein wird. Dieser Sport ist nicht einfach nur eine Sportart, es ist ein Lebensstil. Er ist undankbar, wenn man nur halbherzig dabei ist, jedoch entlohnt er einen reich, wenn man fokussiert bleibt. Das macht es für mich so interessant. Es ist nichts, was sich jeder kaufen kann; man muss es sich verdienen.

Was ist typisch für deine Ernährung während des Aufbaus?
Viel, vor allem viel! Ich habe einen recht guten Stoffwechsel. Das bedeutet, dass im Aufbau sehr viel gegessen werden muss. Als ich mit dem Sport anfing, war mein Körpergewicht bei etwa 65 kg. Mittlerweile wiege ich in der Diät schon 95 kg im Durchschnitt.
Was ist typisch für deine Ernährung während der Diät?
Clean und regelmäßig. Ich habe gelernt, dass Diät und ausreichend Sport nicht bedeuten zu hungern. Im Gegenteil, ich esse auch in der Diät knapp alle zwei Stunden eine kleine Mahlzeit. Um das Training herum auch mal eine etwas größere Mahlzeit. Hauptsache, die Muskeln sind mit genug Eiweiß versorgt, und man fühlt sich gut.
Welche Supplements nimmst du?
Ich bin kein Fan von kommerziellen Boostern mit extrem gepushten Namen, angepriesen von Sportler X und Y. Das heißt nicht, dass ich keine Supplements zu mir nehme. Ich mische mir meinen Booster selbst an. Aktuell nehme ich vor dem Workout: Kreatin, Citrullin, Arginin, Glutamin, BCAA und EAA. Und nach dem Workout dann nochmal Glutamin. Hintergrund der BCAA ist schlicht und ergreifend, dass sie den Geschmack mitbringen. Alles andere ist geschmacksneutral.
Hast du Tipps und Tricks für Muskelaufbau bei der Ernährung?
Mein Tipp für Anfänger: achte auf deine Ernährung und schau dass du immer Eiweiß in deine Ernährung einbaust. Pass jedoch auf, dass du nicht zu wenig isst und in ein Kaloriendefizit kommst. Für Fortgeschrittene, die zum Beispiel an einem Plateau angekommen sind: esst mehr Eiweiß, aber trinkt auch genug. Ich habe meine Ernährung gezielt von 150 Gramm bis auf 300 Gramm Eiweiß am Tag erhöht. Die Kraftwerte schossen innerhalb der Diät in die Höhe. Wichtig nur: genug trinken und nicht die Mengen von Eiweiß mit zwei Mahlzeiten reinprügeln. Stattdessen viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, um den Muskel optimal zu versorgen.
Was hilft dem Muskelaufbau beim Training?
Gib in jedem Training 110 Prozent! Mit jedem guten Training wirst du weiter aufbauen und Fortschritte erzielen. Mach keine inszenierten Sonderpausen. Leg deine Trainingstage fest und zieh sie durch. Und nimm immer die letzten Wiederholungen mit. Geht wirklich nichts mehr, mach einen Dropsatz und mach noch fünf Wiederholungen hinterher.

Wie oft in der Woche trainierst du?
Aktuell bin ich bei sechs Tagen in der Woche. Zur Fibo-Zeit waren es sogar sieben Tage in der Woche.
Welchen Split wendest du an?
Derzeit trainiere ich im Vierer-Split: Brust und Trizeps – Beine – Schultern – Rücken und Bizeps. Bauch gerade/seitlich/Körperspannung im Wechsel täglich. Warm-Up Cardio vor jedem Workout, und zwar 10 bis15 Minuten Laufen/Crosstrainer/Spinning, in der Diät wahlweise mehr.
Hast du eine Lieblingsübung?
Schwer zu sagen, aber ich denke doch, dass Bankdrücken zu meinen Favoriten gehört.
Wieviel kg Muskelmasse hast du in wie vielen Jahren antrainiert?
Innerhalb von drei Jahren habe ich von 65 kg auf 100 kg hochtrainiert. Anschließend in der Diät bis auf ca. 92 kg herunter. Seitdem bewege ich mich bei Mitte 90 und bin recht zufrieden.
Und wieviel kg sind dein Ziel?
Mein nächstes Ziel sind 100 kg clean nach der Diät. Und dann sieht man wieder weiter.
Auf welche Muskelgruppen bist du am meisten stolz?
Am meisten stolz bin ich auf meine Brust und Schultern, da ich sie, und dabei vor allem meine Brust, immer als größte Schwachstelle angesehen habe. Die Masse der Arme ist jedoch bevorzugt das Merkmal, wofür ich Lob bekomme.
Mit welcher Muskelgruppe bist du noch unzufrieden und warum?
Meine Beine haben leider innerhalb der Diät nicht ansatzweise den Grad der Trockenheit erreicht wie mein restlicher Körper. Sie sind nicht schmächtig oder schwach, aber um hier den Muskel und die Adern sehen zu können, muss noch einiges passieren.
Was magst du am Bodybuilding-Lifestyle?
Man hat immer ein Ziel und verfolgt es. Man ist eigentlich aber auch nie am Ende angelangt. Vom Prinzip her ein ewiges Streben nach Erfolg.
Was fällt dir am Bodybuilding-Lifestyle schwer?
Auf bestimmte Sachen zu verzichten. Fastfood und Alkohol sind natürlich die Todfeinde des Sports. Hierauf verzichten zu müssen ist nicht immer leicht.

Was motiviert dich?
Der Wille zum Erfolg und die eingespielte Routine. Ich habe ein Ziel im Kopf und will dieses auch erreichen. Vielleicht werde ich dafür auch irgendwann entlohnt. Und ansonsten freue ich mich sehr, wenn mir erzählt wird, dass ich mit meiner Motivation und meinem Kampfgeist andere dazu bewege, Sport zu machen, abzunehmen oder einfach gesünder zu leben.
Hast du Vorbilder?
Ich bin nicht wirklich bewandert in der Fitnessbranche, wen ich aber bewundere, sind Andrei Deiu und Jo Lindner. Ich habe mit beiden auf der Fibo gesprochen, und es sind meine absoluten Vorbilder, wenn es darum geht, dran zu bleiben. Nur wenn man den Besten nachrennt, kann man irgendwann selbst der Beste werden.
Bleibt dir Zeit für andere Hobbies?
Ich spiele in meiner Freizeit auch gerne mal Fußball und Volleyball. Ansonsten treffe mich mit meinen Leuten, und wir unternehmen was. Ich bin auch begeisterter Festival-Besucher.
Hättest du Lust, den Sport zum Beruf zu machen?
Alles was sich mit dem Sport machen lässt, wäre geil. Geld mit seinem Hobby zu verdienen, ist wohl jedermanns Traum. Und falls sich nichts ergibt, sehe ich wenigstens gut aus dabei (Er grinst).
Daniel, vielen Dank für das Gespräch.
Daniel Berger auf Instagram: https://www.instagram.com/bicepsberger/
[…] der über sich hinauswächst, und zwar in vielerlei Hinsicht: nachdem das erste Gespräch mit Daniel Berger aka Bicepsberger zu einem der beliebtesten Artikel auf Any Gains wurde, ist es höchste Zeit für ein Update. Hier […]
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